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Unser Fahrzeug
Fragt man Experten, Abenteurer, Fahrzeugmechaniker: "Welches Auto ist das beste für eine Afrika-Überland-Reise?" erhält man viele Antworten. Und alle haben gute Begründungen - Ersatzteilesituation, Diesel, Schwerpunkt sind nur einige davon. Was mit sehr hoher Sicherheit niemand sagen wird: "Ein schwedischer TGB1314". So ziemlich keiner der vorher erwähnten guten Begründungen trifft bei diesem seltenen Fahrzeug zu, dass in so einer geringen Stückzahl gebaut wurde, dass selbst Volvo-Truck-Mitarbeiter vehement bestreiten, dass ihre Arbeitgeber irgendetwas mit diesem dreiachsigen Schlammwühler zu tun haben könnten.Was ist also der logische, gut durchdachte und schlüssige Grund, warum wir gerade dieses Auto für unsere Expedition ausgewählt haben? Hier gibt es auch wieder einige gute Gründe - unglaubliche Waattiefe, drei krass robuste Achsen, Stehhöhe, einfachste Technik... Aber das aufzuzählen würde nur einen allzu rationellen Entscheidungsprozess vorgaukeln, der so nicht stattgefunden hat. Der eigentliche Grund ist - der Wagen steht vor der Tür, hat schon bei vielen Reisen gezeigt, dass er es drauf hat und jedes andere Fahrzeug wäre nur eine herzlose rationelle und langweilige Entscheidung gegenüber dem Entschluss, die Strecke mit dem tollsten Auto der Welt zu bezwingen.
Dennoch einige Eckdaten für diejenigen, die an der Technik und dem Aus- oder Umbau interessiert sind. Der Volvo gehört zu der Familie der C30x, einem Sonderauftrag der schwedischen Armee an Volvo, die in der Hochphase des Kalten Krieges einen umkaputtbaren und hochgeländegängigen Kleintransporter für ihre Wälder haben wollten. Die Autos stellen in dieser Hinsicht eine kompromisslose Umsetzung dieses Anforderungsprofils da. Der TGB1314 ist dabei eine dreiachsige Untergattung, der als Sanitäts- oder kleiner Truppentransporter konzipiert war und so im hinteren Kasten über ein relativ großzügiges Platzangebot verfügt. Dieser Platz wird auch gebraucht, denn es nicht nur unser Schlafplatz, sondern auch das Arbeitszimmer, wo wir unsere Filme schneiden.
Das Fahrzeug selber hat einige Veränderungen durchgemacht, seitdem es aus dem Armeedienst entlassen wurde. Dabei wurden die meisten Verbesserungen im wesentlichen bei der Überholung der vorhandenen Komponenten vorgenommen. So haben wir dem B30-Motor, einem reinrassigen 6-Zylinder-Vergaser-Motor, eine komplette Revision gegönnt, die alten klobigen Kadernwellen durch moderne und perfekt ausgewuchtete Neuanfertigungen ersetzt, einen kontaktlosen Zündverteiler eingebaut, die Lichtmaschine durch eine etwas stärkere und gegen Wasser besser geschützte ausgetausch und einen neuen Edelstahl-Auspuff unter das Auto gesetzt, der durch seine neu durchdachte Verlegung Platz unterhalb des Autos schafft, der jetzt für Ersatzkanister genutzt werden kann. Komplett ausserhalb des Serienmodells ist der große 140l Autogastank, der auf dem Führerhaus gesetzt ist und vorallem das Reisen in Europa erschwinglich macht. Auch die bequemen Sportsitze und die Ersatzradaufhängung am Heck waren in der Form nicht vorgesehen und machen den Wagen so auf der Welt wirklich einzigartig. Die drei Optima-Yellow-Top Batterien, die im Bauch des Autos installiert sind und durch einen speziellen Ladewandler auf 12V frisch gehalten werden, sind ein Tribut an unsere stromhungrige Technik, die wir mitführen. Eine Solarzelle auf dem Dach verschafft während größerer Standzeiten einen weiteren Zeitpuffer. Viele vermissen beim Betrachten des Autos eine kräftige Seilwinde. Auf diese haben wir bewusst verzichtet und uns stattdessen für einen sehr robusten und von der Bundeswehr ausgemusterten Greifzug entschieden, der den Vorteil mitbringt individuell einsetzbar zu sein und nicht auf einen laufenden Motor oder vollen Batterien angewiesen ist.